Marcello Albasini: «Ich kann alles wissen»

19 Juli 2013

IAM Cycling

Seine Passion ist so gross wie sein Können. Marcello Albasini lebt für und mit dem Radsport.

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Über Jahre Trainer für Swiss Cycling aber auch für den amerikanischen Verband, nach dem er als Ausbilder in seinem Lokalklub aber auch als sportlicher Leiter bei Cervélo tätig war, bevor er sich bei IAM Cycling verpflichtete, geizt der 56-Jährige Thurgauer weder mit Zeit noch Mühe, um sich um seine Schützlinge zu kümmern.

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Durch ein Gesundheitsproblem eingeholt, als er ins Höhenlager in der Schweiz fahren wollte, ist der Deutschschweizer sofort zum Bernina Hospiz aufgebrochen, nach dem er das OK von seinen Ärzten bekommen hatte, um bei den etwa 10 Fahrern im Lager zu sein. Zwischen Telefonaten um einen Mountainbike-Ausflug über Sankt Moritz mit Ralph Näf zu organisieren und um die Trainingspläne von Matthias Brändle und Primin Lang zu besprechen, nimmt er sich, der sowohl sportlicher Leiter, wie auch Trainer in der neuen Schweizer Kontinental Pro Mannschaft ist, Zeit einen Teil seiner täglichen Arbeit aufzudecken.

Marcello Albasini, wie viele Fahrer werden bei IAM Cycling von Ihnen betreut?

Ich kümmere mich um das Training von 13 Fahrern. Dies ist mein Wille, denn ich möchte eine Aktivität als sportlicher Leiter beibehalten. Sollte ich mich um alle Fahrer der Mannschaft kümmern, könnte ich mich nicht in diese Funktion einbringen und würde den Kontakt mit der sportlichen Realität verlieren. Dies liegt mir am Herzen. Die Theorie ist eins, die Praxis eine andere Sache. Nichts ersetzt das Feeling.

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Seit wann benutzen Sie SRM (Schoberer Rad Messtechnik) für die Trainingsprogramme?

Der deutsche Ingenieur Ulrich Schoberer hat sein Unternehmen 1986 gegründet. Persönlich nutze ich dieses System seit über zehn Jahren. Vorher nutzte ich das Programm von Jugend+Sport. Das Problem war, dass man die Resultate nicht sehen konnte. Das SRM füllt diese Lücke und hindert uns zusätzlich Fehler zu machen. Die Zahlen sprechen von selbst. Ich kann alles wissen und vor allem mit den vorherigen Daten vergleichen. Ich erhebe das Datum, die Temperatur, den Puls, die Trittfrequenz, das Watt, die Geschwindigkeit, die gefahrenen Kilometer aber auch die Höhe, wo die Messungen gemacht wurden. Dies ist wichtig, weil, wie auf der Bernina, wo wir auf 2300m wohnen, die Leistung (in Watt) genauso schnell sinkt, wie der Puls steigt.

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Wie tauschen Sie sich mit den Fahrern aus?

Jeden Tag sendet der Fahrer die vom, auf seinem Rad montierten, SRM gesammelten Daten auf einen Server. Ich lade diese dann herunter, um sie zu analysieren. Zusätzlich zu den Zahlen verfüge ich auch über Grafiken. Und ich kann sehr schnell reagieren und Änderungsvorschläge machen. Normalerweise schlage ich dreiwöchige Einheiten vor, aber manchmal ändere ich eine Woche oder sogar einen Tag. Auf dem gleichen Weg, wie ich die Daten erhalte, sende ich dem Fahrer sein Programm mit genauen Angaben zurück.

Aus welchem Grund haben Sie sich für SRM entschieden und nicht für ein Konkurrenzprodukt?

Als ich mit IAM Cycling angefangen habe, wollte ich das beste Arbeitsgerät haben. Natürlich ist es eine Investition, aber das ist es auch wert. Ob bei den Neuprofis oder bei den Fahrern mit mehr Erfahrung sind die Fortschritte eindrücklich. Und ich bin überzeugt, dass wir nur am Anfang sind. Alle Jungs können noch höhere Stufen erreichen. Wenn sie sich mit dem SRM 100% engagieren, ermöglichen ihnen die spezifischen Trainingsprogramme ihre Lücken zu beseitigen und folglich Fortschritte zu machen.

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