WM-Mannschaftszeitfahren – Jérôme Coppel «Zu Fünft wurde es schwierig, denn wir hatten im Finale nicht mehr genug Reserven»

Das Mannschaftszeitfahren bei der WM in Richmond (Virginia) hinterliess einen bitteren Nachgeschmack beim IAM Cycling Team. Während BMC den WM-Titel verteidigte, konnte die Schweizer Profimannschaft dem gesetzten Ziel eines Top-Ten-Ranges nahe kommen, es aber nicht ganz erreichen. Nach 38,6 Kilometern klassierte sich das Team von Michel Thétaz, dem Gründer von IAM Cycling und CEO von IAM Funds, auf dem 13. Rang. Sie fuhren ein Stundenmittel von 52,809 km/h, das gesetzte Ziel wurde nur um elf Sekunden verfehlt. Martin Elmiger verzichtete auf einen Start, er blieb in der Schweiz, um seiner Frau bei der Geburt der zweiten Tochter beizustehen. Stef Clement verzeichnete nach zwei Kilometern einen Defekt am Hinterrad und war daduch ausser Gefecht gesetzt. IAM Cycling hatte deshalb im Finale nicht mehr genug Reserven.

Vor der erholenden Massage im Hotel bedauerte Jérôme Coppel vor dem Einzelzeitfahren am Mittwoch die verpasste Chance seit der Gründung von IAM Cycling im Jahr 2013. « Das Glück war nicht auf unserer Seite im Hinblick auf das Missgeschick von Stef innerhalb der ersten zwei Kilometer. Wir haben alles richtig gemacht und den Kurs genau studiert. Er kam den Rouleuren entgegen aber mit diesem letzten Anstieg und der insgesamt anspruchsvollen Strecke war es nicht einfach. Zu Fünft war es schweirig, aber wir hatten im Finale nicht genug Reserven. Lange lagen wir auf Top-7 bzw. Top-8-Kurs. Aber so ist der Sport und wir haben gekämpft. Manche sind gestürzt, andere hatten technische Defekte. Das muss man akzeptieren und nun ist es gelaufen und wir blicken voraus auf das Einzelzeitfahren. Die Form der Einzelnen war gut und das ist ein gutes Zeichen für den anstehenden Kampf gegen die Uhr. »

Marcello Albasini und Rik Verbrugghe waren als Sportliche Leiter für IAM Cycling vor Ort. « Es ist wirklich schade, dass wir die Top-Ten nicht erreicht haben, vor allem, wenn man bedenkt, dass nur elf Sekunden auf dieses Ziel gefehlt haben », resümierte Verbrugghe und meinte weiter : « Wir haben mit einem Top-Ten-Rang spekuliert und haben sogar sehr stark auf einen Platz unter den besten Sechs gehofft. Unser Traum ist aber bei etwa Kilometer zwei geplatzt, als Stef Clement einen Platten am Hinterrad verzeichnete. Dennoch haben wir uns bei den drei Zwischenzeiten Hoffnungen gemacht. Aber auf den letzten sechs bis sieben Kilometern mussten wir den Anstrengungen Tribut zollen. Die Rechnung ist schnell aufgestellt, alle 1 :30 bis 1 :50 Minuten gab es 20 Sekunden weniger, um sich zu erholen. Die kompletten Mannschaften konnten stark finishen, wir sind dagegen eingebrochen. Wir sind mit vier Mann, mit Brändle, Hollenstein, Coppel und Saramotins, ins Ziel gefahren. Im Finale lag es an Jérôme Coppel und Reto Hollenstein. Matthias Brändle hat während des Rennens viel geführt und konnte am Ende nicht mehr zusetzen. »