Stahlsektor: Ende der Eisenzeit oder Anfang einer neuen Wachstumswelle?

25. July 2018
-IAM, News

Olivier Aeschlimann, Senior Financial Analyst - Fund Manager

Die Geschichtsbücher lehren uns, dass die Eisenzeit am Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus zu Ende ging. Jedoch hat sie eigentlich erst 1856, mit der Erfindung des Bessemerverfahrens und der Massenproduktion von Stahl, begonnen. Es war das Verfügen von billigem und qualitativ hochwertigem Stahl, welches die unglaubliche wirtschaftliche Entwicklung des 20. Jahrhunderts ermöglich hat: Infrastruktur, Mobilität, Energie … dies wäre alles ohne Stahl nicht möglich gewesen. Aber wenn das 20. Jahrhundert stark vom Stahl geprägt wurde, wie wird es dann im 21. Jahrhundert sein? Die Nachfrage von Stahl in drei Komponenten aufzuteilen, ermöglicht eine erste Antwort. Von 1900 bis 2017 ist die Weltbevölkerung um jährlich 1.4% gewachsen; das BIP pro Einwohner um 1.8% pro Jahr und die Stahlintensität der Wirtschaft um 0.6% pro Jahr. Zusammengerechnet ergeben diese Drei über den Zeitraum ein Wachstum der Stahlnachfrage von 3.8% jährlich. Blicken wir bis ins Jahr 2025, so dürfte die weltweite Bevölkerung um jährlich 0.9% wachsen und das BIP pro Einwohner um rund 2%. Sollte sich die Stahlintensität der Wirtschaft um 1% verringern (was sehr pessimistisch ist), wächst die Nachfrage nach Stahl bis 2025 um 1.9% pro Jahr. Diese Wachstumsrate ist gewiss geringer als die im Zeitraum 1900-2017, aber die Volumen sind umso grösser. Folglich lassen sich Big Data und 5G mit der Eisenzeit vereinen.

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