30. October 2018 -IAM, News
Alberto Alvarez, Senior Trading Officer
Zehn Jahre nach dem Bankrott von Lehman Brothers, der am 15. September 2008 stattfand, fragen sich viele bezüglich einer weiteren großen Krise.
Obwohl die Finanzlage der Banken heute besser ist als in der Vergangenheit, insbesondere dank zahlreicher Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Bilanzen und Stärkung ihrer Kapitalisierung, ist dies bei vielen Unternehmen nicht der Fall. In den letzten Jahren waren sie stark verschuldet, und ihr allgemeines Verschuldungsniveau ist besorgniserregend und könnte ein Auslöser für eine neue allgemeine Krise sein. Die Verschuldung der auf den Finanzmärkten angesiedelten Unternehmen hat einen Höchststand erreicht, denn sie profitieren unter anderem von einem extrem niedrigen und günstigen Zinsumfeld, das bereits seit einigen Jahren besteht. Investoren hingegen waren in den letzten Jahren weniger risikoscheu und zögerten nicht, mehr in minderwertige Anlagen zu investieren, um Renditen zu suchen und einige zusätzliche Basispunkte zu erhalten. Somit sind wir auch bei einem allmählichen Anstieg der Zinssätze, der bereits in den Vereinigten Staaten im Gange ist, berechtigt, uns Sorgen über die Anhäufung von Schulden bestimmter Gesellschaften zu machen.
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung, über die letzten zehn Jahre, des „Bloomberg Barclays Global Aggregate Corporate Bond-Index“, der Unternehmensanleihen umfasst:
Der Anstieg des Schuldenvolumens ist beeindruckend und in den USA viel größer als in Europa. Tatsächlich multiplizierte sich das Schuldenvolumen in den USA mit fast 2,5 und in Europa mit 1,5 Mal. Gleichzeitig hat sich die Duration in beiden Regionen erhöht. Mit der Verdoppelung des Anteils der Emittenten niedrigerer Qualität (BBB) im Index ist auch die Qualität der Schuldner stark gesunken.
Diese Statistiken spiegeln ein riskanteres Umfeld wider, und in den letzten Monaten sind die Kreditspreads nach zwei Jahren rückläufiger Dynamik wieder gestiegen. Ist dies der Beginn einer Trendwende und einem bestätigten risikoreicherem Umfeld? Fortsetzung folgt…