Baloise Belgien-Rundfahrt – 3. Etappe – Vicente Reynes «Das einzige Ziel war es zu attackieren, damit die anderen Teams arbeiten mussten»

29 Mai 2015

IAM Cycling

IAM Cycling Belgium Tour Devenyns Dries(source: http://www.sport.be/baloisebelgiumtour – Dieter Vanderlinden)

Die Baloise Belgien Rundfahrt führt wieder über einige Strassen der Frühjahrsklassiker. Die dritte Etappe, die Arnaud Demare (FDJ) gewann, könnte als Mini-Flandern-Rundfahrt bezeichnet werden. Der Franzose setzte sich im Sprint gegen Tom Boonen durch und sicherte sich seinen ersten Saisonsieg. IAM Cycling kontrollierte das Rennen den ganzen Tag über und wurde belohnt, denn Matthias Brändle konnte die Gesamtführung verteidigen und diese auf einen Vorsprung von sechs Sekunden ausbauen.

IAM Cycling Belgium Tour Brandle Matthias podium(source: http://www.sport.be/baloisebelgiumtour – Dieter Vanderlinden)

Brändle, österreichischer Zeitfahrmeister, betonte, dass er diesen Erfolg seinem Team zu verdanken habe. Von Beginn der Etappe an kontrollierten die „Rookies“ Simon Pellaud, Sondre Enger Holst und Marcel Aregger die Fluchtgruppe des Tages. Sie konnten sich nie mehr als drei Minuten vom Feld absetzen. Dann waren die Routiniers des IAM Cycling Teams an der Reihe, wie Vicente Reynes: „Es war ein schwieriger Tag“, beschrieb er.

„Ich denke, das Team hat einen guten Job gemacht. Auf dem letzten Rundkurs, eine Runde vor Schluss, dachte ich, es wäre gut zu attackieren anstatt hinten zu bleiben. So mussten die anderen Teams arbeiten. Heute war das Motto einfach: Alles würde hart sein. Kopfsteinpflaster, Anstiege, Wind, alles. Meine Aufgabe war es, bei Matthias zu bleiben und dafür zu sorgen, dass er das Trikot behält. Aber es war sehr wichtig, aufmerksam zu sein, denn auch Martin Elmiger ist in der Gesamtwertung sehr gut klassiert. Im Finale haben wir versucht, unsere Position zu verteidigen und da wir nicht viele Jungs für die Arbeit hatten, attackierte ich. Das einzige Ziel war es zu attackieren, damit die anderen Teams arbeiten mussten.“

Giro delle Fiandre 2015

Mit seinem Beschützer an der Seite, fuhr Matthias im Feld und behielt seine Gesamtführung. Daher wird er auch am Samstag wieder mit dem roten Trikot am Start stehen. Der Österreicher ist sich bewusst, dass er seinen Teamkollegen viel zu verdanken hat. „Dank des grossartigen Einsatzes meiner Mannschaft konnte ich das Trikot verteidigen. Ohne sie wäre das unmöglich gewesen. Sie alle halfen mir, im Peloton zu bleiben und haben mich die ganze Etappe über beschützt. Ich hatte daher keine Angst, dass ich das Jersey abgeben muss. Ich habe einen guten Prolog hingelegt und ich fühle mich stark und ich will das Führungstrikot so lange wie möglich behalten. Am Samstag folgt eine Etappe für Sprinter und womöglich geht die Führung dann an Arnaud Demare oder Tom Boonen. Aber auch wenn es so sein sollte, macht das nichts. Vielleicht erlaubt das dem Team morgen, etwas zu rasten und nichts wird uns davon abhalten, die Führung dann am nächsten Tag wieder zurückzuerobern.“

Eddy Seigneur, gemeinsam mit Mario Chiesa als Sportdirektor für IAM Cycling in Belgien im Einsatz, sieht den folgenden Tagen ohne Druck entgegen: „Natürlich wollen wir das Trikot bis zu Schluss verteidigen. Aber es sind einige ambitionierte Fahrer im Feld. Mit diesen Massensprints gibt es Zeitbonifikationen und die Verfolger kommen näher. Das ist normal. Aber am Samstag ist ein anderer Tag und wir werden sehen, wie sich die Fluchtgruppen zusammensetzen bzw. welche Fahrer dabei sind und wie sich die Etappe in der Gesamtwertung auswirken wird.“

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