Tour of Britain – 3. Etappe – Sondre Holst Enger «Im Radsport muss man manchmal auch gewisse Risiken eingehen, um auch einmal mit einem Sieg belohnt anstatt immer nur knapp daneben zu sein»

09 September 2015

IAM Cycling

IAM Cycling ToB Stage 3 Finish illustration
(source: tourofbritain.co.uk)

IAM Cycling hat hat auf den idyllischen aber dennoch tückischen Strassen der Tour of Britain den Humor wieder gefunden. Am Ende der dritten Etappe, die über 200 Kilometer führte, verpasste Sondre Holst Enger seinen zweiten Saisonsieg nur knapp, nachdem er im Juli bereits bei der Österreich-Rundfahrt einen Sieg feiern konnte. Elia Viviani (Sky) nutzte den Schwung am Hinterrad der jungen norwegischen Hoffnung und gewann die Etappe. Auch Juan José Lobato (Movistar) und Matteo Trentin (Etixx-Quickstep) überholten den jungen Norwerger noch vor der Ziellinie. Der bisherige Leader Petr Vakoc (Etixx-Quickstep) fiel heute rund vier Kilometer vor dem Ziel einem Sturz zum Opfer und verlor so die Gesamtführung. Neuer Leader des Rennens ist Juan José Lobato.

IAM Cycling Mallorca Holst Enger Sondre

Nachdem ihm all seine Teamkollegen gratuliert hatten, zeigte sich Sondre Holst Enger (21) glücklich, dass er heute ganz vorne um den Sieg fahren konnte und sprach noch einmal über das Finale auf der Zielgeraden. „Bei der Flamme Rouge war ich noch nicht wirklich gut positioniert und zudem auch noch etwas eingeklemmt. Jonas war aber in der Lage, mich neu zu positionieren und so war ich plötzlich mit einer höheren Geschwindigkeit als die anderen unterwegs. So entschied ich mich, meinen Sprint von da aus zu lancieren, denn ich war nicht sicher, ob ich meine dortige Position noch hätte halten können. Ich habe wirklich alles gegeben und war 100 Meter vor dem Ziel noch ganz vorne an der Spitze. Es hat nicht viel gefehlt zum Sieg aber auf diesem Niveau war es dann doch noch einiges. Ich habe mir das Video des Sprints angeschaut und ich bin überzeugt, dass ich gewonnen hätte, wenn ich noch etwas gewartet hätte. Im Radsport muss man manchmal auch gewisse Risiken eingehen, um auch einmal mit einem Sieg belohnt anstatt immer nur knapp daneben zu sein. Ich werde dieses Resultat feiern und ich denke darüber nach, wie ich mich im Verlauf der Woche noch bei meinen Teamkollegen für die Arbeit revanchieren kann.“

Kjell Carlström, der bei der Tour of Britain zusammen mit Rubens Bertogliati als sportlicher Leiter im Einsatz ist, war glücklich, als er sah, die die Mannschaft das 66. Top-5 Resultat der laufenden Saison erzielt hatte. „Ich freue mich, wenn ich sehe, wie gut die Jungs unterwegs sind. Das Pech war in den letzten Tagen leider schon fast ein ständiger Begleiter. Heute lief alles so, wie wir es heute Morgen bei der Besprechung zusammen geplant hatten. Am Ende waren es Stefan Denifl und Jonas Van Genechten, die sich für Sondre einsetzten. Und dieser hatte dann den Sprint leider etwas zu schnell gestartet. Da hat am Ende nicht viel gefehlt. Aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit musste er den Sprint aber rund 400 Meter vor dem Ziel lancieren, um zu verhindern, dass er langsamer werden und Positionen verlieren würde. Das hat nichts mit einem jugendlichen Fehler zu tun. Für sein Selbstvertrauen ist dieser vierte Platz sicher im richtigen Moment. Nun schauen wir auf die Etappe von morgen, welche voraussichtlich ebenfalls in einem Sprint entscheiden werden dürfte. Diesmal möchten wir aber auf Jonas Van Genechten zählen und geben ihm eine Chance, sich zu beweisen.“

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