Österreich-Rundfahrt – 5. Etappe – David Tanner «Die UCI und der Veranstalter haben dem Team einen Sieg gestohlen»

09 Juli 2015

IAM Cycling

AUT, Österreich Radrundfahrt

Jeder Tag hält neue Bestrafungen bereit. Bei der Österreich-Rundfahrt kehrte heute die Sonne zurück. Für einen Sieg von IAM Cycling reichte dies jedoch nicht. Ein Fehler eines Kommissars verhinderte buchstäblich, dass David Tanner im Ziel die Hände als erster in die Höhe strecken konnte. Perfekt von seinen Teamkollegen lanciert, holte sich der Australier auf der heutigen Etappe von Drobollach nach Matrei den zweiten Platz hinter Johann Van Zyl (MTN – Qhubeka). Im Gesamtklassement konnte Jan Hirt (CCC) seine Führung verteidigen während Thomas Degand neu den Sprung in die Top-10 geschafft hat und Stefan Denifl neu auf dem elften Gesamtrang liegt.

Amstel Gold Race 2015

Im Massensprint des Feldes war es beim Zielstrich leicht, David Tanner zu sehen oder besser gesagt zu hören. Tanner fühlte sich ungerecht behandelt und entsprechend gab der Fahrer von IAM Cycling sein Unverständnis preis. „Ich bin sehr enttäuscht, denn heute haben die UCI und der Veranstalter unserem Team einen Sieg gestohlen. Das ist nicht nur für mich sehr hart, sondern auch für meine Teamkameraden, die heute 200% gegeben haben, Vollgas gefahren sind und dafür nicht belohnt wurden. Das ist nicht fair. Meiner Meinung nach haben sie einen grossen Fehler gemacht. Man hätte das Rennen nicht anhalten müssen. Man hätte die Rennsituation neutralisieren können, das wäre kein Problem gewesen. Aber so wie es hier gemacht wurde, ist es lächerlich. Sie haben sich wie Amateure verhalten.”

“Man kann doch das Rennen nicht wegen jedem Sturz unterbrechen. Denn Stürze gibt es ständig und dann wäre man ja stetig nur am Warten. Heute gab es auch kurz nach dem Start einen Sturz und das Rennen wurde auch nicht unterbrochen oder neutralisiert. Ich kann nach wie vor nicht verstehen, wieso dieser Schritt heute so gewählt wurde.“

Der sportliche Leiter des Teams, Kjell Carlström, unterstützte dabei die Ansicht und die Enttäuschung von Tanner. „Es war eine sehr schnelle Etappe. Gestartet wurde Vollgas und auch das Finale wurde Vollgas gefahren. Die Spitzengruppe bestand nur aus drei Fahrern und diese hatten schnell einen Vorsprung von rund zwei Minuten. 30 Kilometer vor dem Ziel ereignete sich ein Massensturz und aus diesem Grund entschieden die Kommissare, das Rennen zu neutralisieren. Doch sie taten dies nicht sofort. Das Rennen lief nach dem Sturz weiter und erst 19 Kilometer vor dem Ziel wurde der Entscheid schliesslich umgesetzt. Als wir dann das Rennen nach der Neutralisation wieder aufnehmen konnte, erhielt die Spitze denselben Vorsprung, den sie vor dem Sturz bei Kilometer 30 hatte und nicht jenen Vorsprung, der bei Kilometer 19 vor dem Ziel der Fall war. Der Vorsprung von 2 Minuten und 10 Sekunden war entsprechend sehr hoch und jeder fuhr Vollgas, um die Spitze noch zu holen, doch dies gelang nicht mehr. Am Ende reichte es um fünf Sekunden nicht. Wir suchten nach dem Rennen mit den Kommissaren das Gespräch doch uns wurde gesagt, dass man am Resultat nicht mehr ändern kann. Der entsprechende Kommissar sah schliesslich seinen Fehler ein, doch das gab David Tanner den Sieg auch nicht zurück am Ende.“

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